Museumsplanung – vom Konzept zur Baustelle zum kulturellen Highlight - Museumsbauten / S.6

Museumsplanung – vom Konzept zur Baustelle zum kulturellen Highlight - Museumsbauten / S.6

Herausforderung Projekt Sammlungsdepot
Restauro 04/2012 / Seite 55

Restauro

Editorial


Synergie und Konkurrenz als Motoren der Museumsentwicklung

Nachhaltig - Energieeffizient – HighTech. Depotentwicklung im 21. Jahrhundert.

„Nachhaltig - Energieeffizient – HighTech. Depotentwicklung im 21. Jahrhundert.“

Der Bau nachhaltiger Sammlungsdepots wird zum Mittelpunkt der Museumbauaktivitäten in den nächsten Jahrzehnten. Das ungebrochene Sammlungswachstum der letzten Jahrhunderte führt heute zu Überlastungen der bestehenden „Inhouse – Sammlungsdepots“, das originäre Arbeiten mit der Sammlung ist erschwert oder kaum noch gestattet, konservatorische Standards werden durch provisorische Behelfe aufrechterhalten. Seit der Flut im Jahr 2002 und dem Brand der Anna-Amalie-Bibliothek kommt zusätzlich der Kulturgüterschutz als Notfall ins Blickfeld.

Bereits zum zweiten Mal habe ich das Seminar Handlungsleitfaden für den Depot- und Archivbau in der Bundesakademie in Wolfenbüttel durchgeführt. Das anhaltende Teilnehmerinteresse kleinerer sowie mittlerer - im letzten Jahr vor allem der großen Institutionen - bestätigte die Aktualität der Planungsaufgabe Sammlungsdepot. Wie können Museen dieser Bauaufgabe gerecht werden und Rechnung tragen? Wie eigentlich funktioniert Depotplanung heute. Im „Handlungsleitfaden für den Depot- und Archivbau“ konnte ich in einem Zeitfenster von 10 Stunden neben dem Planungsprozess die wichtigsten Prinzipien dieser komplexen Planungsaufgabe von der Grundlagenplanung, der Gebäudeplanung, der Depoteinrichtungsplanung bis hin zum Umzug umreisen – Konflikt- und Entwicklungspotentiale aufzeigen, dabei immer wieder Querbezüge zur der am Anfang stehenden Zielstellung als Maßgabe einer Sammlungsdepotplanung herstellen und am Projektbeispiel erläutern.

Zentraldepot Kassel

Das Zentraldepot der Museumslandschaft Kassel ist das erste Depot deutschlandweit, dass sich der Herausforderung eines nachhaltig-energieeffizienten Hightech-Depots im Umfang von 8000 qm Nutzfläche gestellt hat und jetzt nach und nach in den Kompetenz-Betrieb überführt.

Kleinere Museen wünschten sich Projektbeispiele, die aufzeigen, wie diese Planungsstrategie auch für kleine Sammlungsdepots umgesetzt werden kann. Diesem Wunsch komme ich gern nach – den die Bauaufgabe ist unabhängig von der Größe im Planungsprozess und der Umsetzung - analog. Die Bundesakademie plant von ihrer Seite, das Seminar III  „Handlungsleitfaden für den Depot- und Archivbau“ zu einem 2 – Tage-Programm auszubauen.

Die Bauaufgabe Sammlungsdepot als Ganzes steht heute - wie einst der moderne Museumsbau – erst am Anfang Ihrer Grundlagen und gleichzeitig vor der Herausforderung, der konservatorischen und betriebswirtschaftlichen Perfektion.

Bewältigt werden kann diese Herausforderung nur durch die interdisziplinäre Zusammenführung der Forschungs- und Praxiserfahrungen aus dem Bereich Sammlungsbewahrung (Restaurierung Konservierung), Gebäudetechnik (Licht, Klima, Brandschutz, Haustechnik), Kunstlogistik, Gebäudeplanung sowie Katastrophen- und Risikomanagement. Schlüsselwörter sind die Gebäudeeffizienz durch Passivbauweise, Gebäudeleittechnik und regenerative Energien, Intelligenter Brandschutz, Integrated Pest Management, Notfallmanagement.

Ich bin für Sie da, Interdisziplinäres Wissen und Erfahrungen für Ihr nachhaltig-energieeffizientes Hightech-Depotplanungsziel ein- und umzusetzen als Sachverständige, Architektin oder Planungscoach. Kommen Sie gern auf mich zu. 

Herzlichst

Ihre Ines Miersch-Süß